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Am 7. und 8. Juni fand der Heimattag der Banater Schwaben 2014 in Ulm statt.

Während der erste Tag durch die traditionellen Programmpunkte (Trachtenumzug, Empfang durch den Ulmer Bürgermeister Ivo Gönner, Gedenkfeier mit Kranzniederlegung) bestimmt war, traf man sich am zweiten Tag in den Ulmer Messehallen. Dort war, wie auch bei den vergangenen Treffen, für jede Gemeinde im Banat ein Tischbereich reserviert, damit man sich leichter finden und austauschen kann. Im Foyer wurde eine Ausstellung mit dem Namen "Das Banat - Eine Reise durch Europa" gezeigt, welche eine gute Übersicht über die geschichtliche Entwicklung und die Bedeutung des Banates in der Europäischen Geschichte bot. Dort war auch eine historische Skizze der Ortschaften Engelsbrunn und Schöndorf zu sehen (siehe Bildergalerie). Außerdem gab es im Foyer viele Stände mit einer großen Bandbreite, vom Banater Kochbuch bis zur Ahnenforschung.

Im Veranstaltungssaal fand das offizielle Programm statt (Einzug der Fahnen, Grußworte, Ehrungen,  Gottesdienst). Hervorzuheben ist die Ehrung von Dr. Heinz Günther Hüsch, der über viele Jahre maßgeblich die (im wesentlichen durch die Securitate bestimmten) Verhandlungen mit den rumänischen Behörden zur Ausreise der Rumäniendeutschen im Banat und Siebenbürgen geführt hat, inklusive der komplizierten Regelungen des finanziellen Ausgleichs (Stichwort "Freikauf"). Sein Vortrag bot einen interessanten Einblick in die damalige politische Situation, wobei noch heute einige Fakten der Geheimhaltung unterliegen.

Zu erwähnen ist auch, dass im Rahmen des Gottesdienstes auch der evangelische Pfarrer Walter Sinn (aus Engelsbrunn) über die aktuelle Lage der Kirche im Banat berichten konnte, wobei er im besonderen auf die immer noch zum Teil schwierige Beziehung zu den staatlichen Behörden aufmerksam machte.

Ein großes Lob verdient die Darbietung der Banater Jugend (DBJT), welche den Zuschauern in spielerischer Form eine Zeitreise durch die Geschichte des Banat darbot. Hut ab vor dieser Leistung, die eine umfangreiche Vorbereitung erfordert hat.

Wir (meine Frau und ich) waren seit langer Zeit wieder einmal bei dem Heimattag in Ulm (am zweiten Tag). Einerseits wird dort natürlich ein umfangreiches Programm geboten, andererseits ist es eine Großveranstaltung, die nicht vergleichbar ist mit den Jahrgangstreffen oder den Treffen einzelner Gemeinden (die einen etwas intensiveren Austausch unter Bekannten ermöglichen). Alles hat seine Berechtigung und es lohnt sich, vorbei zu schauen. Der Engelsbrunner Tisch war nicht sehr zahlreich besetzte, aber er bot die Gelegenheit zu einigen Gesprächen bei "Mici", "Langos" und anderen kulinarischen Angeboten. Nach dem großen und beeindruckenden Trachtenumzug durch die Hallen mussten wir die Heimreise antreten, die Hallen waren aber noch gut gefüllt und es gab viele, die sich noch bis spät bei Tanz und Musik unterhalten haben.

Eindrücke vom Heimattag in Ulm

Beitrag von Günther Schässburger, 15.06.2014