Der Engel

Neugestaltung


Geschichte des Engels
(nach dem Beitrag von Josef Dittiger im „Engelsbrunner Jahresheft 2010“)

Bei der Ansiedlung von 104 Familien im Jahre 1767 wurden auch fünf Brunnen gegraben, unter anderem auch einen Brunnen in der Mitte des Dorfes. Da es in diesem Brunnen sehr gutes Wasser gab, war die Freude groß. So hat man beschlossen, auf dem Dach des Brunnens in der Mitte des Dorfes einen Engel zu befestigen. Dieser sollte als Schutzengel das gute Wasser schützen

Nur eines störte die Leute: der ungarische Dorfname "Kisfaluda". Denn die Siedler waren ja lauter Deutsche. Gemeinschaftlich wurde beschlossen, seiner Königlich-Kaiserlichen Majestät, Josef H., Mitregent seit 1765, eine Bittschrift zukommen zu lassen. Das Dorf "Kisfaluda" sollte endlich einen deutschen Namen, und zwar "Engelsbrunn", erhalten. Der Wunsch wurde erfüllt.

Später wurde der Brunnen vernichtet und an Stelle des Brunnens ein Postament errichtet. Oben auf dem Dach wurde ein Engel aus Blech angebracht. Dieser wurde zum Symbol der Gemeinde Engelsbrunn. Im Jahre 1848 brach eine Revolution aus und diese griff auch auf Engelsbrunn über, so dass das Dorf  mit Kanonen beschossen wurde.

Das Postamt und die Kirche wurden dabei beschädigt. Bei den späteren Reparaturen wurden zwei Kugeln, eine rechts und eine links, in die Vorderseite der Kirchenmauer eingemauert. Vier Kugeln wurden oben am Engel angebracht, die zum Schutz vor einem Krieg standen. Im Friedhof steht ein Kreuz an der Südseite mit der Inschrift: ,,Hier ruhen ein Offizier und 26 Soldaten, die bei der Revolution ihr Leben lassen mussten."

Renovierung des Engels

Viele Jahre stand der Engel auf seinem Podest standhaft vor der Kirche und erinnerte jeden, der vorbei ging, an die Gründung der Gemeinde Engelsbrunn. Nach der Auswanderungswelle der Deutschen aus Engelsbrunn geriet der Engel wahrscheinlich etwas in Vergessenheit. Die Menschen im Dorf hatten andere Sorgen und bemerkten wohl nicht, dass nach und nach der Zahn der Zeit an dem Wahrzeichen von Engelsbrunn nagte. Nachdem mehrere Besucher sich besorgt über den baulichen Zustand äußerten (siehe  z.B. Berichte von Hans Schlett, Peter Titsch im Engelsbrunner Jahresheft 2010), beschloss der Vorstand der HOG Engelsbrunn, die Initiative für die Sanierung des Engels zu ergreifen.

Dank gebührt dabei vor allem dem Vorstandsmitglied Peter Titsch. Er kümmerte sich um die Auftragsvergabe, um die Kontakte zu den Offiziellen (Bürgermeister Otlacan) und um die korrekte Abnahme der Arbeiten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Postament wurde mit einem neuen Fundament aus Beton gerade gerichtet und stabilisiert. Der alte Putz wurde abgeschlagen und erneuert. Es wurde alles weiß gestrichen und der Engel wurde aus rostfreiem Blech neu hergestellt. Die Renovierungskosten betrugen Euro 1.500,00 und wurden aus den Spendengeldern beglichen. Damit konnte ein wichtiges Kulturdenkmal in Engelsbrunn gerettet werden